Klimawandel
Der berechnete Erwärmungsgrad der letzten 50 Jahre von durchschnittlich 0,13 ºC pro Jahrzehnt ist doppelt so groß wie derjenige über die letzten 100 Jahre. Dieser Prozess verläuft erheblich schneller als alle bekannten Erwärmungsphasen der letzten 65 Millionen Jahre. Donauhochwasser, Philippinen, Waldbrände, Überschwemmungen. Die Liste könnte endlos weitergeführt werden. Während die Bemühung der Weltgemeinschaft zum Klimaschutz ruht, befindet sich „Mutter Natur“ in Sachen Katastrophen auf der Überholspur.
Noch spenden zahlreiche Mitmenschen bereitwillig wenn es um Hilfe für die Opfer von Naturgewalten geht. Eine Katastophe ist schließlich immer ein außergewöhliches Ereignis und das legetimiert auch außergewöhnliche Taten. Weniger bereitwillig sind viele Mitmenschen aber dann, wenn es darum geht ihre Gewohnheiten zu hinterfragen um den Ursachen für den Klimawandel „den Stecker zu ziehen.“
Wer kennt nicht „seinen inneren Schweinehund“? Er ist immer da wenn wir ihn brauchen um unser schlechtes Gewissen zu beruhigen. „Du tust schon genug“ oder „ab morgen wieder“ oder „das wird schon nicht so schlimm sein“. Bei immer mehr Mitmenschen ist sogar zu beobachten, dass so etwas wie “ein schlechtes Gewissen“ nicht mal mehr vorhanden ist. Ob das nun durch übersteigerten Optimismus, oder durch totale Resignation verloren ging, ist schwer zu sagen.
Seinen inneren Schweinehund jeden Tag aufs neue zu überwinden und jeden Tag seine Gewohnheiten und sein vermeindlich „normales Verhalten“ zu hinterfragen ist der erste wichtige Schritt in die richtige Richtung. Wir in Deutschland geben an Vorreiter für den Klimaschutz zu sein. Unser Ziel, den heimischen CO2 Ausstoß um 80 % zu reduzieren ist in den industrialisierten Ländern zwar mustergültig, aber die verursachenden Länder produzieren, auch CO2 für den deutschen Verbraucher. Die Einsparungen innerhalb Deutschlands wären zwar beispielhaft, sind aber im Vergleich zu den entstehenden Emissionen weltweit verschwindend klein.
Ein pregnantes Beispiel ist der Palmölanbau. Zur „kultivierung“ von Anbauflächen für Palmöl wird Regenwald vernichtet. Zwischen 1990 und 2005 wurden mehr als 3 Millionen Hektar in Indonesien neu angelegt, Davon mehr als die Hälfte durch Rodung von Wäldern. Durch Brandrodungen entleeren sich uralte CO2 Speicher aus der Torfschicht in die Atmosphäre. In der deutschen Bilanz für CO2 taucht dieser Ausstoß gar nicht auf, obwohl in deutschen Kraftstoffen, Lebensmitteln und Kosmetika Palmöl in größeren Mengen enthalten ist.
Ganz ähnlich sieht es mit Sojaplantagen aus. Etwa 90 % der weltweiten Ernte wird für die Herstellung von Tierfuttermittel verwendet, davon über 40 % in China. Verfüttert wird aber hier in der europäischen Massentierhaltung. Nur 3 % der weltweiten Sojaernte wird zu proteinreichen Lebensmitteln weiterverarbeitet. Die weltweite Anbaufläche beträgt über 100 Millionen Hektar. Noch Anfang des 20. Jahrhunderst waren dieses Plantagen zum größten Teil belebter Regenwald. Auch der Baumwollanbau trägt insbesondere durch den extrem hohen Verbrauch an Mineraldünger und Pestiziden erheblich zum weltweiten Ausstoß von Kohlendioxid bei. Durch die Herstellung eines Baumwoll-T-Shirts entstehen sieben bis neun Kilogramm CO2.
Sein eigenes Konsumverhalten immer wieder neu zu hinterfragen. Seinem „inneren Schweinehund“ die Stirn zu bieten sind Vorraussetzungen für den aktiven Klimaschutz. Jeder ist hier in der Pflicht. Auch fansfornature hat keine Patent- lösung, um den Klimawandel aufzuhalten. Aber unsere Hoffnung auf eine bessere Zukunft hilft uns den Problemen der Gegenwart in die Augen zu schauen.Durch Ihre große Unterstützung gelingen unserer kleinen Organisation immer wieder riesige Projekte. Wir erhalten primäre Regenwaldflächen, auch in Abholzungsgebieten. Vernichtete Flächen werden durch Aufforstungen von uns wieder aufgewertet. Dadurch erhalten und erschaffen wir biodiversen Lebensraum für eine Vielfalt an Arten und Primaten.Durch die sehr enge Zusammenarbeit mit der Bevölkerung vor Ort, gelingt es uns immer wieder soziale Strukturen zu erschaffen die unsere Projekte auch nachhaltig über Jahrzehnte sichern. Unser fansfornature e.V. braucht weiterhin viel Unterstützung, um auch in Zukunft erfolgreich „Brände zu löschen“.
Klimaschutz bedeutet Regenwaldschutz = bedeutet Tierschutz
Helmut Huber, Vorstand fansfornature e.V.